Zusammenfassung
In der durchgeführten Studie wurde überprüft, wie zuverlässig Faszikulationen von
‚Artefakten‘ mittels hochauflösender dynamischer Muskelsonografie unterschieden werden
können. Zusätzlich wurde die Interrater-Übereinstimmung beurteilt. 11 Untersucher
bewerteten je 25 Videos mit Muskelbewegungen, mittels eines Fragebogens, ohne entsprechende
elektrophysiologische und klinische Befunde zu kennen. Die Videos stellten zum einen
Faszikulationen und zum anderen Artefakte (willkürliche kurze Schallkopfbewegungen,
Kontraktionen bzw. Schlucken, Gefäßpulsationen oder keine Auffälligkeiten) in verschiedenen
Muskelgruppen dar.
Ergebnisse: Bei der Auswertung der Videos wurden 70 von 77 dargestellten Faszikulationen richtig
erkannt. Dies entspricht einer Sensitivität von 90,9% und einer Spezifität von 98,5%.
Die Interrater-Übereinstimmung bezüglich dem Vorliegen von Faszikulationen zeigte
über alle untersuchten Muskelgruppen hinweg, sowie auch für jede einzelne Muskelgruppe
einen Median von 100% (IQR: 96–100%). Die Muskelsonografie stellt somit ein äußerst
zuverlässiges Instrument mit einer hohen Interrater-Übereinstimmung und einer exzellenten
diagnostischen Trennschärfe zur Diagnostik von Faszikulationen dar.
Schlüsselwörter
dynamische Muskelsonografie - Faszikulationen - Interrater-Übereinstimmung
Key words
dynamic myosonography - fasciculations - inter-rater agreement